FFW Ramsdorf
seit 1900
Die Chronik der FFW Ramsdorf seit der Gründung 1900 – 2000
Wie Sie bereits dem Gründungsprotokoll entnehmen konnten, wurde die Freiwillige Feuerwehr Ramsdorf am 26. August 1900 aus der Taufe gehoben. Damals trafen sich 18 Bewohner der Ortschaft Ramsdorf, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Am 2. Dezember 1900 fand die erste Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr statt. Es waren hierzu sämtliche Mitglieder der Wehr eingeladen. Da bisher noch keine organisatorischen Regelungen getroffen wurden, war es am 2. Dezember wichtig die Einteilung der einzelnen Einsatzgruppen vorzunehmen. Dabei ergab sich folgendes Ergebnis:
1.) In Steiger:
Zugführer Michl Bär von Ramsdorf
Mannschaften:
Geier Ferdinand
Hötzinger Johann
Eder Max
Renner Josef
Pleintinger M.
Böckl Josef
Eiblmeier Josef
2.) In Spritzenmänner:
Zugführer: Max Böckl von Ramsdorf
Mannschaften:
Heißenhuber Franz
Strohmaier Xaver
Nachtmann Karl
Eder Josef
Lerchenberger Josef
Kreupl M.
Halmsteiner Josef
3.) In Ordnungsmänner:
Zugführer: Franz Schneiderbauer
Mannschaften:
Dullinger Sebastian
Maidl Xaver
Eigner Johann
Staudhammer Max
Wagner Xaver
Lindinger Anton
4.) Sanitätsabteilung:
Josef Schottenhammel, approbierter Bader von Ramsdorf
5.) Signalist:
Max Kaufmann
Schon bei dieser Versammlung wurde beschlossen, eine Christbaumfeier abzuhalten. Außerdem konnten die Wehrmänner die Joppen und Helme in Empfang nehmen. Die Gemeinde wurde ersucht, eine Leiter mit Stützstangen anzuschaffen. Ebenso wurde die Gemeinde gebeten, Schläuche zur Verfügung zu stellen.
Am 12 Mai 1901 wurde die erste „Fahnenweihe“ begangen. Damals wurde die Standarte der Wehr durch Herrn Expositus Eder geweiht. Natürlich haben wir dieser Feierlichkeit auch einen gesonderten Platz in unserer Festschrift eingeräumt.
Der 06. Juni 1901 stellte für die Freiwillige Feuerwehr Ramsdorf einen außergewöhnlichen Tag im Leben des Vereines dar. In Wallerfing fand ein Empfang Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig statt. Hierbei hat sich unsere Wehr mit einer großen Abordnung der Königlichen Hoheit vorgestellt.
Bereits einige Wochen später, am 30.Juni 1901 fand der Empfang von Hochwürden Herrn Primizanten Johann Böckl statt, an dem unsere Wehr teilgenommen hat. Die Primizfeierlichkeit war dann am 03.Juli 1901, bei der sich unsere Wehr am Festzug beteiligte.
Die nächste Festivität wurde von der damals neu gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Wallerfing veranstaltet. Sie beging am 20.Juni 1902 das Fest der Fahnenweihe. Unsere Wehr hat dabei als Patenverein teilgenommen. Es wurde ein Fahnenband im Wert von 12 Mark angeschafft. Dabei beteiligten sich fast alle Mitglieder unseres Vereines.
In den darauf folgenden Jahren war das Leben der Wehr von den vorgeschriebenen Einsatzübungen und den Jahreshauptversammlungen mit den alle vier Jahre stattfindenden Neuwahlen geprägt.
Im Jahre 1907 fand der erste Kommandantenwechsel statt. Xaver Bär wurde von Ludwig Eigner abgelöst.
Als 1910 Ludwig Eigner sein Amt als 1. Kommandant zur Verfügung stellte, folgte ihm bis zum Jahre 1912 Max Kaufmann als 1. Kommandant.
Als Anekdote möchten wir in diesem Rahmen folgende Begebenheit erwähnen: am 02.Februar 1909 wurde beschlossen, daß kein Mitglied der Wehr mehr ein Hochzeitsgeschenk bekommt, da sonst der Kassenbestand unnötig belastet wird. Diese Entscheidung wurde am 15.Januar 1927 wieder aufgehoben. Ab jetzt wurde jedem Mitglied wieder ein Hochzeitsgeschenk im Wert von 7 Mark zugebilligt.
Franz Xaver Hötzinger löste im Jahre 1912 Max Kaufmann als 1. Kommandanten ab. Er bekleidete diese Position bis zum Jahre 1919.
Die schwere Zeit des ersten Weltkrieges ging auch an unserer Wehr nicht spurlos vorbei. Leider hatten wir sieben Opfer an aktiven Feuerwehrmännern zu beklagen.
Nachfolger vom 1. Kommandanten Franz Xaver Hötzinger war bis zum Jahre 1922 1. Kommandant Leonhard Wiendl.
Bereits am 31.Januar 1926 wurde beschlossen, daß für jedes verstorbene Mitglied ein heiliges Amt aufgeschrieben wird.
Leonhard Wiendl wiederum wurde als 1. Kommandant von Franz Xaver Böckl abgelöst. Dieser war 15 Jahre, bis 1937, unser 1. Kommandant. Ihm folgte bis 1939 Xaver Eder.
Im Jahre 1939 warf der bevorstehende zweite Weltkrieg seine ersten Schatten voraus. Damals wurden keine Vorstands- und Kommandantenwahlen mehr durchgeführt. Am 01.Januar 1939 wurde Hans Bär durch Bezirksbranddirektor Josef Stadler aus Bärnbach bei Hutthurm zum „Führer“ der Freiwilligen Feuerwehr Ramsdorf ernannt und bestätigt. In den schrecklichen und unseligen Wirren des zweiten Weltkrieges mußte auch unsere Wehr leider viele Opfer von aktiven Feuerwehrmännern beklagen. Doch auch diese schwere Zeit für unseren Verein konnte überwunden werden.
Bereits am 18.November 1945 fand wieder eine Jahreshauptversammlung statt. Dabei wurde beschlossen, eine Motorspritze zu kaufen. Brandinspektor Rothammer aus Vilshofen beschaffte uns zum Preis von 500 Mark diese Spritze. Sie wurde am 19. Mai 1946 durch den Überwachungsverein München vorgeführt und übergeben.
Nach den schlimmen Erfahrungen des Krieges ließ es sich unsere Wehr aber nicht nehmen, am 27. November 1949 zu beschließen, daß am 29. Mai 1950 das 50-jährige Bestehen der Wehr begangen wird. Da zu dieser Zeit vor allem die finanzielle Situation äußerst schwierig und angespannt war, wurde zur Finanzierung eine Christbaumfeier und ein Theater abgehalten. Beide Veranstaltungen waren außerordentlich gut besucht und das Ziel einer soliden Finanzierung dieser Feier konnte erreicht werden. Somit stand der Festlichkeit im Jahre 1950 nichts mehr im Wege.
Kommandant Hans Bär legte am 08.12.1952 sein Amt nieder, da er als Bürgermeister der Gemeinde ohnehin ausgelastet war. Sein Nachfolger wurde Franz Weinzierl, der bis 1958 in dieser verantwortungsvollen Position tätig war.
Darauf folgte die erfolgreiche Ära unseres Ehrenkommandanten Ludwig Maier bis zum Jahre 1973.
Im Jahre 1959 wurde beschlossen, daß 1960 eine Fahnenweihe abgehalten werden soll. Im Kloster Aiterhofen wurde am 10.Januar 1960 eine Fahne im Wert von 1400,– DM angeschafft.
Am 01.Februar 1962 ist ein Heimatabend abgehalten worden. Diese vier Stunden dauernde Unterhaltungsshow ist wohl jedem damaligen Teilnehmer unvergessen. Die Humoristen Rottaler Buam eroberten die Herzen des Publikums, das aus dem Lachen nicht heraus kam.
Anläßlich der Jahreshauptversammlung 1966 wurde wieder der technischen Aufrüstung der Wehr gedacht. Nachdem die im Jahre 1946 angeschaffte Motorspritze nicht mehr auf dem nötigen aktuellen technischen Stand war, wurde beschlossen für 4500,– DM eine neue Motorspritze zu erwerben. Dabei mußte unsere Wehr 1000,– DM mit eigenen Mitteln bestreiten. Den Restbetrag in Höhe von 3500,– DM übernahm die Gemeinde. Am 01.05.1967 wurde die neue Spritze von Herrn Hochwürden Pfarrer Alfons Lang geweiht.
Im Jahre 1973 legte unser Ehrenkommandant Ludwig Meier nach 15-jähriger Tätigkeit als Kommandant sein Amt nieder und wurde zum Vorsitzenden gewählt. Nachfolger wurde Johann Salzberger.
Bürgermeister Wagner versprach in der Jahreshauptversammlung am 07.März 1974 die Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses. In dieser Sitzung wurde auch beschlossen, daß am 14.Juni 1975 das 75-jährige Jubiläum im Rahmen einer großen Fahnenweihe begangen werden soll.
Auch die nächste technische Errungenschaft der Wehr konnte 1976 im Rahmen einer Probealarmierung getestet werden. Dabei wurde zum erstenmal Alarm über Funk ausgelöst.
Die Freiwillige Feuerwehr Wallerfing beging dann im Jahre 1977 die Fahnenweihe. Dabei hat unsere Wehr wiederum als Patenverein fungiert.
Nachdem bisher der Einsatz der Motorspritze nur mittels Transport durch einen Traktor sichergestellt werden konnte, wurde am 14.November 1982 im Rahmen einer Vorstandschaftssitzung beschlossen ein Feuerwehrauto anzukaufen. Es wurde für das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF Ford Transit FT 130 Kastenwagen mit 78 PS und Doppeltonhorn gestimmt. Aus der Vereinskasse wurden 10.000,– DM zur Verfügung gestellt.
Nach 10-jähriger Tätigkeit ist am 07.03.1983 Johann Salzberger als Kommandant ausgeschieden. Sein Nachfolger wurde Franz Dullinger.
Am 10.August 1983 wurde das neue Feuerwehrauto durch Herrn Hochwürden Pfarrer Adalbert Graf, in Anwesenheit von Landrat Dr. Georg Karl, Bürgermeister Stockner und Kreisbrandrat Stadler, gesegnet. Die ganze Bevölkerung nahm an dem freudigen Fest teil.
Bei der Vorstandschaftssitzung am 28.Dezember 1986 brachte Franz Dullinger den Wunsch vor, mit dem 2. Kommandanten Hans Bär jun. das Amt wegen eines tragischen Todesfalles in der Familie zu tauschen. Diesem Wunsch wurde durch die gesamte Vorstandschaft natürlich entsprochen und bei der nächsten Jahreshauptversammlung am 10. März 1987 wurde Hans Bär jun. als 1. Kommandant bestätigt. Franz Dullinger füllte ab jetzt das Amt des 2. Kommandanten aus.
Als Höhepunkt der 90ziger Jahre können wir den Bau eines Vereinsheimes vorweisen. Im Jahre 1998 wurde beschlossen, daß an das bestehende Feuerwehrhaus ein Vereinsheim angebaut werden soll. Schnell wurde mit dem Bau begonnen. Die Finanzierung des gesamten Baumaterials übernahm die Gemeinde Wallerfing, der wir auf diesem Wege noch einmal danken wollen. Bereits im Oktober 1999 konnte das Vereinsheim bezugsfertig gestellt werden. Dies ist einzig und allein dem unermüdlichen Einsatz der vielen Helfer zu verdanken. Dabei wurde mehrere Tausend freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Natürlich sind wir sehr stolz auf unser neues Vereinsheim. Allen Helfern und Spendern nochmals herzlichen Dank für die geleistete Arbeit.