Unsere Feste und wir
Wie wir unsere Feste feiern
Fahnenweihen und Jubiläen der der Gründung im Jahr 1900
– 100-jähriges Gründungsfest 2000
– Gründungsfest 1975
– Fahnenweihe 1960
– Gründungsfest 1950
– Standartenweihe 1901
2000
Das 100-jährige Gründungsfest im Jahre 2000
Bereits in der Jahreshauptversammlung am 01.03.1998 wies Kommandant Hans Bär daraufhin, daß im Jahre 2000 die Freiwillige Feuerwehr Ramsdorf das 100-jährige Gründungsfest begehen möchte. Schon in dieser Hauptversammlung konnte eine breite Mehrheit für dieses Projekt gefunden werden. Kommandant Bär sagte allen Anwesenden, daß Anfang 1999 die Vorstandschaft einen Festausschuß bilden wird, um mit konkreten Planungen zu beginnen.
Am 20.03.1999 fand die erste Vorstandschaftssitzung bezüglich der Bildung eines Festausschußes statt. Im Vereinsgasthaus Hans Eigner in Wallerfing konnte Bär die gesamte Vorstandschaft begrüßen. Einstimmig wurde als Termin für das Fest der
21.07.-23.07.2000 beschlossen. Als Schirmherr der Veranstaltung wurde Barthl Kalb, MdB, vorgeschlagen. Bär erhielt den Auftrag, an Herrn Kalb heranzutreten und ihn zu fragen ob grundsätzlich die Bereitschaft der Übernahme der Schirmmherrnschaft bestehe. Als Festmutter für unser Fest sollte Gertraud Wagner gewonnen werden. Als Patenverein wird natürlich die Freiwillige Feuerwehr Wallerfing ins Augenmerk genommen.
Als Festauschußmitglieder wurden alle Vorstandsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ramsdorf, die Vorstände der Ramsdorfer Ortsvereine, sowie selbstverständlich auch unser 1. Bürgermeister Rudolf Stockner berufen.
Festmutterbitten
Am Samstag, den 30.10.1999, machte sich der gesamte Vorstand der Wehr als Bittsteller auf den Weg zu Gertraud Wagner. Der freundliche Empfang dort ließ die Hoffnung aufkommen, daß die Bitte auf Übernahme des Amtes der Festmutter nicht erfolglos sein wird. Auf einem vorbereiteten Holzscheit baten die Vorstände Alois Ameres und Johann Nepomuk Bär, sowie die beiden Kommandanten Hans Bär und Franz Dullinger inständig Gertraud Wagner möge das Amt der Festmutter übernehmen. 1. Vorstand Alois Ameres hatte zu diesem Zweck ein Gedicht vorbereitet, welches er Gertraud Wagner vortrug.
Ehe jedoch das „ja“ erteilt wurde, machte Gertraud Wagner den Bittstellern zunächst die Erfüllung einiger Aufgaben zur Pflicht. So mußten die Wehrmänner eine Gulaschsuppe auslöffeln, die offensichtlich etwas scharf gewürzt war. 1. Kommandant Hans Bär merkte daraufhin an, daß er beim Essen noch nie so ins Schwitzen geraten ist wie heute. Aber trotzdem wurde diese Aufgabe zur Zufriedenheit von Gertraud Wagner gelöst. Anschließend mußten die Bittsteller noch Schnaps zum Löschen des Brandes trinken, was aber weitaus mehr Freude bereitete als die Suppe zu essen.
Nachdem die Aufgaben zur Freude der Festmutter gelöst wurden, erteile sie uns die Zusage für die Übernahme des Amtes der Festmutter. Anschließend ging man dann zum gemütlichen Teil über. Die Familie Wagner servierte hierzu einen Schweinsbraten, Kuchen und sonst noch allerlei Köstlichkeiten in Hülle und Fülle. Er zu später Stunde wurde dieser gemütliche Abend beendet.
Schirmherrnbitten
Zum Schirmherrnbitten machte sich der Festausschuß der Freiwilligen Feuerwehr Ramsdorf am Samstag den 20.11.1999 ins Gasthaus Seidl nach Forsthart auf. Es fehlte noch die Zusage des Schirmherrn, der seine schützende Hand über das Fest halten soll. Bereits bei den Anfangsplanungen ist die Wahl auf das Mitglied des Bundestages Barthl Kalb gefallen. Unsere Abordnung, an der Spitze 1. Vorstand Alois Ameres und 1. Kommandant Hans Bär, wurde in Forsthart sehr herzlich von Herrn Barthl Kalb und seiner Frau empfangen, so daß man auf eine Zusage hoffen konnte. Nachdem die Bitte vorgetragen war, machte Barthl Kalb auch keine langen Umscheife und gab, sichtlich erfreut über diese Ehre, spontan seine Zusage.
Damit sich Herr Kalb auch als Schirmherr fühlen konnte, übergab ihm unser Vorstand einen Schirm als äußeres Zeichen seines Amtes, den er schützend über das bevorstehende Fest aufspannen möge.
Barthl Kalb und seine Frau haben uns nach dem offiziellen Teil noch sehr gut verköstigt und so war auch dieser Abend von einer kameradschaftlichen und freundlichen Atmosphäre geprägt.
Patenbitten bei der FFW Wallerfing am 05.02.2000
Nachdem wir schon im vergangenen Jahr erfolgreich bei der Suche nach einer charmanten Festmutter waren und von Gertraud Wagner ohne Umschweife eine deutliche Zusage erhielten, und uns auch der Bundestagsabgeordnete Barthl Kalb sein Ja zur Übernahme des Schirmherrnamtes gab, hatte sich unsere Wehr am Samstag, 05.02.2000, in Wallerfing zum Patenbitten angesagt. Mit einer starken Abordnung – in Ramsdorf dürfte wohl kaum noch jemand zu Hause gewesen sein – traten wir den schweren Gang nach Wallerfing an.
Angeführt von der gesamten Vorstandschaft um Kommandant Hans Bär und dem Vorsitzenden Alois Ameres sowie mit Unterstützung des Schirmherrn Barthl Kalb, der Festmutter Gertraud Wagner und den Festdamen, wurde die flehentliche Bitte vorgebracht. Der Vorsitzende Alois Ameres richtete zunächst Grüße an den Bürgermeister Rudolf Stockner und die anwesenden Gemeinderäte, Ehrenbürger Alfons Obermeier und dem Träger der Verdienstmedaille, Rudolf Wallner.
Ameres erinnerte an die lange Geschichte der Ramsdorfer Wehr und das stets beste Verhältnis der zwei Wehren zueinander. Nach der Gründung am 26. August 1900 fand in Ramsdorf schon ein Jahr später eine Standartenweihe statt, bei der die FFW Untergessenbach Pate stand. Die FFW Wallerfing gab es damals noch nicht. Bei allen anderen großen Festen 1950, 1960 und 1975 standen die Wallerfinger den Ramdorfern treu zur Seite.
Der Vorstand der Wallerfinger Wehr, Max Frank, erwiderte die Grüße. Er zeigte sich durchaus erfreut über die Anfrage der Ramsdorfer. Wie es aber der Brauch sei, so wolle man die Zusage von der Erfüllung einiger Aufgaben abhängig machen. Dass dazu auch traditionell das Scheitelknien gehörte, versteht sich von selbst. Mächtig warm wurde es den vier Kandidaten – 1. Kommandant Hans Bär, 2. Vorstand Nepomuk Bär, Kassier Xaver Eder und 2. Kommandant Franz Dullinger -, als es galt, auf dem spitzen Scheitel kniend die scharfe Gulaschsuppe auszulöffeln. Als sie nach anfänglichen musikalischen Schwierigkeiten auch noch das Lied „Gute Freunde kann niemand trennen“ erschallen ließen, waren die Wallerfinger von der Ernsthaftigkeit des Vorhabens überzeugt und gaben die ersehnte Einwilligung.
Sichtlich erfreut bedankte sich Ameres im Namen unserer Wehrmänner und überreichte einen Erinnerungskrug, der nach Aussagen von Max Frank einen Ehrenplatz im Vereinsheim erhalten wird. Für unsere charmante Festmutter gab es aus den Händen des Wallerfinger Vorstandes einen Blumenstrauß. Ehe man sich danach dem gemütlichen Teil mit schmackhaftem Essen und einem zünftigen Beisammensein widmete, sprach unser Schirmherr ein Grußwort. Dabei wünschte er dem Fest einen schönen und störungsfreien Verlauf und für den Abend gute Unterhaltung.
1975
Das Gründungsfest 1975
Die Ramsdorfer bewiesen wieder einmal mehr ihren beispielhaften Gemeinschaftsinn beim Feuerwehrjubiläum. Man hatte auf einen großen Rahmen verzichtet, um so eindrucksvoller war das Fest. Bürgermeister Wagner und Kreisbrandrat Stadler anerkannten in ihren Ansprachen die Bereitschaft der Feuerwehrmänner, sich auf freiwilliger Basis für den anderen einzusetzen. Im Rahmen des Jubiläums wurde das neue Gerätehaus eingeweiht.
Mit der Abholung der Fahnenmutter Franziska Bär begann am Samstagabend den 13.06.1975 das 75-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr. In einem Fackelzug, den die Musikkapelle Max Käser aus Pleinting anführte, zog man zum neuen Gerätehaus. Am Zug unter Leitung von Alois Weber nahmen auch Pfarrer Straßer, Bürgermeister Wagner und die Gemeinderatsmitglieder teil. Des weiteren waren Kreisbrandinspektor Schmid sowie Kreisbrandmeister Hankofer anwesend. Bürgermeister Wagner würdigte die Einigkeit und Zusammenarbeit der Ortswehr beim Bau des neuen Gerätehauses. Es sei erfreulich und beruhigend zu wissen, daß es Männer gebe, die bereit sind, dem Nächsten in der Not zu helfen. Der Bürgermeister übergab Kommandant Johann Salzberger die Schlüssel für das Gerätehaus. Herr Hochwürden Pfarrer Straßer segnete das neue Feuerwehrhaus. Anschließend bewegte sich der Zug zum Kriegerdenkmal. Herr Pfarrer Straßer gedachte mit dem gesamten Festzug den verstorbenen Mitgliedern. Ehrenvorsitzender Meier legte einen Kranz nieder.
Im Gasthaus Bernstetter wurde dann noch im Rahmen einer Spanferkelpartie ein Kameradschaftsabend begangen.
Den Festtag am 14.06.1975 eröffnete die Blaskapelle Käser mit dem musikalischen Weckruf um 06.00 Uhr.
Der Festzug setzte sich aus elf Vereinen zusammen. In der Kirche von Ramsdorf wurde der Festgottesdienst gefeiert.
Herr Pfarrer Straßer stellte in seiner Ansprache die Fahne als Symbol der Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Die Fahne sei auch Ausdruck echter christlicher Nächstenliebe. Es erfolgte dann die Weihe der Festbänder, die von der Fahnenmutter und den Festjungfrauen an die Fahne der Wehr gehängt wurden. Nach dem Festzug durch das prächtig geschmückte Ramsdorf fand im Gasthaus Bernstetter das Mittagessen statt, dem sich die Ansprachen anschlossen. Ehrenvorsitzender Meier hieß alle Gäste herzlich willkommen, besonders Kreisbrandrat Stadler, Kreisbrandinspektor Schmid, Kreisbrandmeister Hankofer, Herrn Pfarrer Straßer, Bürgermeister Wagner, die beiden Ehrenbürger der Gemeinde Josef Pfefferl und Josef Bauer. Kreisbrandrat Stadler überbrachte die Grüße des verhinderten Landrates Fritsch und gratulierte der Feuerwehr zu ihrem 75-jährigen Geburtstag. Stadler verwies darauf, daß es im Landkreis Deggendorf über 5000 Wehrmänner gebe, die sich in den Dienst des Nächsten stellen. Ein besonderes Lob zollte Stadler den Ramsdorfern für ihre erfolgreichen Bemühungen in der Ortsverschönerung. Durch vorbildliche Gemeinschaftsarbeit sei hier Hervorragendes geleistet worden.
Kommandant Salzberger nahm die Verleihung der Erinnerungsbänder vor und dankte allen, die dazu beigetragen haben, das Fest in so eindrucksvollem Rahmen zu gestalten. Besondere Anerkennung zollte er Fahnenmutter Fanny Bär, die bereits 1960 dieses Amt übernommen hatte.
Dem Festausschuß gehörten an: Ehrenvorsitzender Ludwig Meier, Kommandant Hans Salzberger, Stellvertreter Franz Dullinger, Karl Eder (Schreiner), Rudolf Pleintinger, Xaver Hötzinger und Xaver Eder an. Festbegleiter waren Alois Weber, Fähnrich Johann Wagner. Fahnenjungfrauen waren Hildegard Radlspeck und Sieglinde Weinzierl, Festjunfrauen als Begeleiterinnen der Fahnenmutter waren Josefine Schmidbauer, Elisabeth und Angela Ameres sowie Elisabeth Bär. Bei hochsommerlichen Wetter nahm das Fest einen sehr schönen Verlauf.
1960
Die Fahnenweihe 1960
Am 26.06.1960 feierte die Freiwillige Feuerwehr Ramsdorf ihr 60-jähriges Gründungsjubiläum mit Fahnenweihe.
Am Vorabend des 26.06.1960 begannen bereits die Feierlichkeiten. Kommandant Ludwig Meier wurde vom Vorstand Alois Weber und den Wehrmännern mit der alten Standarte, mit einem Ständchen in seiner Wohnung begrüßt und abgeholt. Dann ging es zu den Gründungsmitgliedern, wo jedem ein Ständchen gespielt wurde. Auch die Fahnenmutter aus dem Jahre 1950, Rosa Böckl, sowie Herr Hochwürden Pfarrer Lang wurden mit einem Ständchen geehrt. Von dort bewegte sich der Zug zur neuen Fahnenmutter, Franziska Bär, die mit ihren vier Festjungfrauen, Kathi Eder, Rosa Renner, Anna Friedberger und Leni Hötzinger, schon bereitstanden. Um acht Uhr abends wurde am westlichen Ortseingang der Paten-Verein, die Freiwillige Feuerwehr Wallerfing, empfangen. Nach der Fahnenhissung am Ortseingang zog der abendliche Festzug ins Vereins-Lokal Bernstetter, wo ein großes Bierzelt der Brauerei Lang aufgestellt war.
Um 9 Uhr abends des 25 Juni 1960 standen die Musikkapelle Richter aus Landau sowie der gesamte Festzug vor dem Kriegerdenkmal. Kommandant Meier gedachte den verstorbenen Mitgliedern, insbesondere den Gründern, die vor 60 Jahren die Wehr aus der Taufe gehoben haben. Im Anschluß wurden noch die Ehrungen verdienter Mitglieder vorgenommen.
Am Sonntag den 26. 06.1960 war um 6.00 Uhr der Weckruf. Um 7.30 Uhr wurde der Patenverein eingeholt. Im Anschluß daran wurde die Fahnenmutter Franziska Bär samt Festgefolge abgeholt.
Um 9.30 Uhr setzte sich der Festzug mit insgesamt 38 Vereinen in Richtung Schloßwiese in Bewegung. Herr Hochwürden Pfarrer Lang zelebrierte den feierlichen Festgottesdienst im Rahmen einer Feldmesse. Pfarrer Michael Bär, ein gebürtiger Ramsdorfer, brachte in schönen und ehrwürdigen Worten die Festpredigt zum Ausdruck. Nach dem Weiheakt übergab Kommandant Meier dem Fähnrich Xaver Eder (Bäcker) die neugeweihte Fahne.
Nach der Feldmesse begrüßte Kommandant Meier alle Gäste. Er dankte zugleich allen für die Mitarbeit dieses Festes. Im Anschluß daran hielt Josef Wallner aus Plattling die Festrede. Die Festdamen trugen die Prologe zu den einzelnen Fahnenbändern vor. Nach Abschluß dieser feierlichen Zeremonie nahm der Zug den Weg in Richtung der beiden Gasthäuser von Ramsdorf auf. Dort wurde dann das Mittagsmahl eingenommen. Die jeweiligen Musikkapellen spielten auf und es wurde lange und fröhlich gefeiert.
1950
Das Gründungsfest 1950
Die Zeiten für ein solches Fest waren nicht besonders günstig. Gerade mal 5 Jahre ist der 2. Weltkrieg vorbei, der mit einer verheerenden Niederlage Deutschlands endete und der vielen Wehrmännern das Leben kostete. Und trotzdem, oder gerade deswegen hat die Ramsdorfer Feuerwehr dieses Fest begangen.
Am 27.11.1949 wurde beschlossen, daß am 29.05.1950 das 50-jährige Gründungsfest abgehalten wird. Zur Finanzierung wurde eine Christbaumfeier veranstaltet und ein Theater aufgeführt.
Am Festtag herrschte hervorragendes Wetter. Viele Vereine waren gekommen, um mit unserer Wehr zu feiern. Kommandant Hans Bär, sowie die gesamte Vorstandschaft waren bereits Wochen vorher im unermüdlichen Einsatz um ein gelungenes Fest auf die Beine zu stellen. Die Festmutter Rosa Böckl mit ihrem Festgefolge war die Freude auf dieses Fest anzusehen. Festlich gekleidet hat das Festgefolge in der Mitte des Festzuges Aufstellung genommen. Um 10.00 Uhr fand der Festgottesdienst statt. Kommandant Bär wies in seiner Ansprache darauf hin, wie wichtig eine Ortsfeuerwehr für die Ortschaft Ramsdorf ist. Nicht nur, daß sie bei Brand- und Hilfseinsätzen zur Stelle ist, sondern daß sie auch das gesellschaftliche Leben der Ortschaft mitprägt. Gerade in dieser schweren Zeit des Neuaufbaus ist es wichtig, so Hans Bär, auch das Feiern nicht zu vergessen. Daher freute es ihn besonders, daß sehr viele Gastvereine an dem Fest teilnahmen.
Im Anschluß an weitere Festredner setzte sich der Festzug in Bewegung. Das ganze Dorf war auf den Beinen, um diesem einmaligen Ereignis einen würdigen Rahmen zu verleihen. Prächtig geschmückt waren die ganzen Häuser von Ramsdorf. Es verwundert heute noch, wo die Bürger von Ramsdorf damals die Zeit und die Freude, immer noch in Gedanken an den vergangen Krieg, hernahmen, um unsere Ortschaft nach außen hin so positiv zu repräsentieren. Nach dem Festzug ging es in den gemütlichen Teil über. Es wurde kräftig gefeiert und die Ramsdorfer sprachen noch lange von diesem Gründungsfest.
1901
Die Standartenweihe 1901
Bei einer der ersten Versammlungen der Wehr wurde bereits im Jahre 1900 beschlossen, daß unsere Wehr eine Standarte bekommen sollte. Der Sinn und Zweck dieser Standarte war darin zu sehen, daß in der damaligen Zeit noch nicht die technischen Errungenschaften der heutigen Epoche zur Verfügung standen. Deshalb sollte am Haus des Kommandanten eine Standarte angebracht sein, damit jeder von weitem erkennen konnte, wo der Kommandant der Wehr bei Notfällen und Bränden anzutreffen ist.
Unsere Wehr konnte daher im Jahre 1901 das freudige Fest der Standartenweihe begehen.
Durch den Wohltätigkeits- und Opfersinn der Bürger von Ramsdorf gelang es, die Mittel für die anzuschaffende Standarte aufzubringen. Die Fahne wurde im Kloster Freudenhain zum damaligen Preis von 130 Mark gekauft. Jubel und Freude herrschte, als der Festtag herannahte. Das ganze Dorf war festlich zum Empfang der auswärtigen Gäste geschmückt. An Gastvereinen sind erschienen:
FFW Untergessenbach, FFW Buchhofen, FFW Aholming, FFW Penzling, FFW Tabertshausen, FFW Oberpöring, FFW Langenamming, FFW Eichendorf, FFW Adldorf, FFW Hartkirchen, FFW Kirchdorf, FFW Altenmarkt, FFW Wisselsing, FFW Otzing, FFW Reichsdorf sowie die FFW Ottmaring. Außerdem der Veteranen- und Kriegerverein Neusling.
Unter den Klängen der Musikkapelle von Gergweis setzte sich der Festzug zur Kirche um 9.30 Uhr in Bewegung. Voran eine Abteilung des Jubelwehr, anschließend die Festmädchen mit Jungfrauen mit der Standarte, es folgte die Fahnenmutter Frau Therese Eigner aus Ramsdorf, begleitet von den Fahnenjungfrauen Anna und Kathi Achatz, dann folgten die verschiedenen Vereine
In der Kirche angekommen, wurde die Fahne nach einer vortrefflichen Ansprache des Hochwürden Herrn Expositus Eder geweiht. Unter den ernsten Liedern der Musikkapelle wurde die Festmesse gehalten.
Als Patenverein fungierte die Freiwillige Feuerwehr Untergessenbach. Nach der kirchlichen Feier bewegte sich der Zug zur Festtribüne. Nachdem die Vereine Aufstellung genommen hatten, sprach die Lehrerstochter Anna Achatz den Festprolog. Hierauf folgte die Festrede durch den Lehrer Achatz von Wallerfing, in welcher der Freude über den heutigen Tag Ausdruck gegeben und die hohen, erhabenen Ziele der Feuerwehren dargelegt wurden und Dank an alle Teilnehmer ausgesprochen wurde. Nun wurde durch das Festmädchen Anna Maidl abermals ein Festgedicht vorgetragen. Daraufhin ergriff Lehrer Fischer von Obergessenbach namens des Patenvereins Untergessenbach das Wort und ermahnte das Patenkind stets einig und pflichteifrig zu sein, er schloß mit einem „Hoch“ auf Hochwürden Herrn Expositus Eder
Nun wurden die Fahnenbänder verteilt und angeheftet. Hierauf ergriff noch der aus weiter Ferne herbeigeeilte Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Plattling, Herr Heinrich Schmidhuber, das Wort und beglückwünschte der Ort Ramsdorf, welcher eine Freiwillige Feuerwehr sein Eigen nennen kann. Er legte die Bedeutung der Standarte dar, welche bei allen Festlichkeiten dem Feuerwehrmann folgt, ihn aber auch bei seinem letzten Gang begleitet und sich über sein Grab senkt. Mit einem „Gut Heil“ auf die Gemeinde Ramsdorf schloß er seine Rede.
Nach Beendigung des Festaktes verteilten sich die Anwesenden in die 2 Gaststätten von Ramsdorf um das Festmahl einzunehmen.
Ein weiteres Festgedicht, vorgetragen durch das Festmädchen Thekla Reisinger, schloß mit einem „Hoch“ auf die Freiwilligen Feuerwehren. Nachmittags war die Aufstellung des Festzuges. Gegen 14.30 Uhr setzte sich der Zug unter den Klängen der Musikkapelle in Bewegung. Nach dem Festzug fand noch ein geselliger Abend statt.